Great American Eclipse


Am 11. August 1999 war Deutschland im Sonnenfinsternisfieber. Am Montag, den 21. steht den Amerikanern eine totale Sonnenfinsternis bevor und der Kernschatten wandert in 93 Minuten quer durch die USA. Seit Jahren laufen die Vorbereitungen für die „Great American Eclipse“ und ein beispielloser Hype hat begonnen. Allein in Charleston an der Ostküste werden an der letzten Sofi-Station eine Million Touristen erwartet. Elf Raumsonden werden vom All beobachten und diverse Forschungsinstitute lassen etwa 70 Wetterballons steigen, um den Mondschatten vom Rande der Atmosphäre aus zu filmen.

Da der gut 100 Kilometer breite Kernschatten nach 3h 14m südwestlich der Kapverden im Sonnenuntergang verschwindet, haben sich einige Kollegen bereits auf die Reise gemacht und es wird sicher tolle Bilder geben, wenn bei 100,00 % Verdunklung die die Sonne umgebende Korona sichtbar wird.

Die Anzahl der Webseiten geht in die Tausende. Hier sieht man den Verlauf auf dem Erdglobus sehr schön. Besonders gelungen ist die Visualisierung von Ernie Wright: Man erkennt, dass der Kernschatten keine saubere Ellipse ist. Erstmals wurden für die Berechnung die schroffe Mondlandschaft und die Erhebungen auf der Erde berücksichtigt (https://svs.gsfc.nasa.gov/4517).

Deutschsprachig empfehle ich Daniel Fischer und wer am frühen Abend an Livestream interessiert ist, kann bis etwa 22 Uhr auf http://www.sofi2017.de/#web gehen.

Simon Marius bei Melanchthon


Eine überzeugende Leistung haben Jakob Lahner und Maria Pacurariu als Interviewer und Tassilo Segerer als Kameramann hingelegt. Für die Luthernacht am 22. Juli 2017 im Melanchthon-Gymnasium Nürnberg haben sie einen Film gedreht, der sich mit Naturwissen­schaften in der Reformationszeit beschäftigt. Dabei sind die drei auf den markgräflichen Hofastronomen Simon Marius gestoßen und so ergab sich ein Interview, das die jungen Astronomiehistoriker professionell und sachkundig durchgezogen haben. Betreut haben das Projekt meine Schulfreundin Dagmar Kroth (rechts) und Barbara Safferling-Rohmfeld. Zum Interviewtermin schaute auch Volker Dickel vorbei, der das Wahlfach Astronomie anbietet, wofür die Nürnberger Astronomische Gesellschaft (NAG) das Teleskop im Hintergrund gestiftet hat.

Der Nürnberger Himmel

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In mehrjähriger Zusammenarbeit zwischen den Museen der Stadt Nürnberg und der Nürnberger Astronomischen Gesellschaft (NAG) entstand die Sonderpräsentation „Der Nürnberger Himmel. Dürers Sternenkarten von 1515“, die im obersten Stock des Albrecht-Dürer-Hauses die Dauerausstellung ergänzen wird. Sie wurde heute von dessen Leiter Dr. Thomas Schauerte eröffnete, der sich besonders bei Dr. Hans Gaab und Prof. Dr. Günther Görz (im Bild v.r.) bedankte.

Während das Gebäude den meisten nur als kunsthistorische Pilgerstätte bekannt ist, unternahm Bernhard Walther vom Südgiebel des späteren Dürer-Hauses Himmelsbeobachtungen, die als die genauesten ihrer Zeit gelten. Damit ist dort auch ein wichtiger Gedenkort für die frühe Astronomie in Deutschland. Schauerte zeigte sich sehr zufrieden, dass dieses Thema endlich dauerhaft und prominent besetzt werden konnte.

Marius auf FB


Nach jahrhundertelanger Abstinenz sozialer Kommunikation hat Simon Marius eine Facebook-Seite gestartet, um das Werk des markgräflichen Hofastronomen bekannt zu machen, über Veranstaltungen zum „Simon-Marius-Jubiläum 2014“ zu informieren und Marius-„Freunde“ in Kontakt zu bringen. In seinem ersten Beitrag berichtet er von seiner Entdeckung der vier großen Jupitermonde, was ihm später mit Galilei großen Ärger einbrachte.

Als eine Art Gesammelte Werke im Netz wird ab Februar 2014 das Simon-Marius-Portal über sein Schaffen informieren. Gegenwärtig wird die mehrsprachige Menüführung getestet.

Rabenastronomie


Dass es die neukaledonische Krähe in Sachen Intelligenz mit dem putzigen Delphin aufnehmen kann, hat sich derweil rumgesprochen, warum Raben neuerdings auf bzw.in Armillarsphären nisten, wirft allerdings Fragen auf. Ist es die gute Aussicht auf die Nordseite der Nürnberger Burg, wo einst die Eimmart-Sternwarte stand? Sind es die guten Abtropfeigenschaften des Nestes oder ist es das angeborene Interesse von Vögeln für die Ebenen von Horizont, Sonnenbahn und Himmelsäquator? Die Forschung steht noch zu Beginn, doch nun wüsste man gern, ob der Rabenvogel dem geo- oder heliozentrischen Weltbild frönt. (Foto mit Blick auf Martinskirche: ART-Archiv Nürnberg)

RESONANZ erschienen


Die RESONANZ ist eigentlich kein astronomisches Fachblatt, sondern ein interkulturelles Magazin in der Metropolregion Nürnberg, dem auch der deutsche Leser regelmäßig Interessantes über deutsche Sprache und Kultur entnehmen kann. In den acht Jahren ihres Bestehens wurden aber immer wieder das Jahr der Astronomie, das Planetarium, das Ulugbek-Observatorium in Samarkand, der Astrophysiker Prof. Lesch beim Wissenschaftstag in Ansbach u.a. aufgegriffen. Nun hat das Blatt um Olga Sizintseva im Verlag von Nabi Vasihov in der aktuellen Ausgabe nicht nur das Erscheinen von Copernicus und die Freiheit der Wissenschaften angekündigt und einen Beitrag daraus vom ehemaligen Bundesbauministers Dr. Oscar Schneider wiederabgedruckt, sondern dessen Artikel über Copernicus als Aufklärer auch noch ins Russische übersetzt. Respekt für so viel Engagement.

Am Montag, 29. April stellt das RESONANZ-MediaNetzwerk um 18 Uhr im Büro der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland in Fürth (Geleitsgasse 4) seine Kooperationsprojekte vor.

Nazi-Wahn gegen Sternenhimmel


Dass die Nationalsozialisten nicht nur kriminell, sondern auch besonders blöde waren, ist eigentlich bekannt, trotzdem bleibt manches rätselhaft. Nun ist der synagogale Baustil einer Planetariumskuppel für ein Nazihirn vermutlich schwer zu ertragen, aber muss man deswegen die in Nürnberg am 10. April 1927 als eine der weltweit ersten modernen Planetarien erbaute Bildungseinrichtung auf Betreiben des antisemitischen Hetzers, Gauleiter Julius Streicher, bereits Anfang 1934 wieder abreißen?

Am historischen Ort, heute eine Umspannanlage der N-ERGIE am Rathenauplatz, enthüllte die Nürnberger Astronomische Gesellschaft (NAG) daher eine Gedenktafel. In Grußworten erinnerten NAG-Präsident Dr. Dieter Hölzl (im Foto 2. v.l.), Bürgermeister Dr. Klemens Gsell (3. v.l.) und N-ERGIE-Pressesprecherin Melanie Söllch (links) an das als architektonischen „Missgriff“ diffamierte Gebäude. (Foto: Prof. Dr. Thomas Lauterbach)

Gunzenhausen beginnt Marius-Planung


Auf Einladung des Gunzenhauseners Bürgermeister, Joachim Federschmidt und im Beisein von Landrat Gerhard Wägemann (beide im Foto in der Mitte) trafen sich Freunde und Kenner des markgräflichen Astronomen Simon Marius, dessen Hauptwerk im kommenden Jahr auf 400 Jahre zurückblicken kann. Gleich bei der ersten Sitzung entstand der Plan die Benennung eines Jupitermondes nach Marius anzustreben. Immerhin sichtete Marius zeitgleich mit Galilei erstmals Jupitermonde, die ein wichtiges Argument in der Weltbildfrage wurden. Nun heißt es die IAU Task Group for Outer Solar System Nomenclature von der Idee zu begeistern.

Altmühlfranken bei Marius-Projekt dabei


Am Rande des von der HERMANN GUTMANN STIFTUNG – im Foto deren Vorstandsvorsitzende Angela Novotny – unterstützten Prozesses zur Bildungsregion hat Landrat Gerhard Wägemann die Unterstützung des Simon-Marius-Jubiläums 2014 durch den Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen zugesichert. Der in Altmühlfranken geborene und spätere Ansbacher Hofastronom entdeckte zeitgleich mit Galilei die großen Jupitermonde und wurde dadurch Zielscheibe für seinen berühmten italienischen Kollegen Galileo Galilei. Zur Vorbereitung der Aktivitäten im Landkreis trifft sich am 14. März erstmals eine Vorbereitungsrunde in Gunzenhausen. (Foto: Sandra Wollani)

Marius-Jubiläum 2014


Schon beim Ansbacher Wissenschaftstag mit Prof. Harald Lesch als Festredner war Oberbürgermeisterin Carda Seidel (im Foto) durchaus angetan von der Idee, 2014 den markgräflichen Hofastronomen zu würdigen, der zeitgleich mit Galilei die Jupitermonde entdeckte. Nun trafen sich im Simon-Marius-Saal Ansbacher Vertreter von verschiedenen Einrichtungen und Vereinen und waren sich einig, den Anlass des 400-jährigen Jubiläums seines Hauptwerks Mundus Iovialis zu nutzen, um durch Vorträge, Ausstellungen und Publikationen auf das Wirken von Marius aufmerksam zu machen. Insbesondere soll eine Internetpräsentation alle Dokumente, die Simon Marius betreffen, verfügbar machen oder zumindest nachweisen. (Foto: Michael Vogel)

Zwischen Labor- und Stammtisch


Wie können wissenschaftliche Erkenntnisse gegenüber Laien kommuniziert werden, fragte das Uniseminar „Zwischen Labortisch und Stammtisch: Wenn Wissenschaft, Politik und Gesellschaft aufeinandertreffen“ von Philipp Schrögel (im Foto i.d. Mitte mit Bart). Besprochen wurden auch Strategien und Maßnahmen bei der Langen Nacht der Wissenschaften und dem Wissenschaftstag der Metropolregion Nürnberg. Exemplarisch wurde die Präsentation für das Simon-Marius-Jubiläum 2014 vorgestellt. Bevor die Erfahrungen zur Anwendung kommen können, haben die Studenten nun aber erst mal frei.